Ran an den Grill

Gutes Wetter vorausgesetzt, ist der Grill in den warmen Monaten allzeit einsatzbereit. Doch welcher Typ soll es sein und wo und wann darf man überhaupt im Freien brutzeln? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

date_range20. August 2019

Steigen die Temperaturen, treibt es die Menschen nach draußen. Ob Spiel und Sport, Erholung oder gemeinsame Mahlzeiten – alles findet nun mit Vorliebe unter freiem Himmel statt. Biergärten, Cafés und Restaurants mit Terrassen haben jetzt Hochkonjunktur. Wer zu Hause bleibt oder in privater Runde zum Essen einlädt, feuert gerne den Grill an.

 

Welche Art von Grill man(n) dabei benutzt, ist von ganz unterschiedlichen Faktoren und Vorlieben abhängig. Mag man es schnell und unkompliziert oder ist das Grillen ein Ritual, das fast schon eine Art meditative Konzentration bedeutet? Wohnt man auf dem Land mit großem Garten oder in einer Stadtwohnung mit vielen Nachbarn? Muss es glühen, lodern und rauchen oder soll es möglichst praktisch und handlich vonstatten gehen?

 

Frisch vom Grill, aber von welchem?

 

Grillen ohne Holzkohle? Für viele unvorstellbar. Denn es ist das typische, leicht rauchige Aroma, das Fleisch, Fisch und Gemüse erst zum richtigen Grillgut macht. Dass wir heute überhaupt noch Grillen ist verwunderlich, diente das Erhitzen von Fleisch und Pflanzen doch in erster Linie dem Entgiften und Konservieren der Nahrung, als unsere frühen Vorfahren einst das Feuer entdeckten.

 

Der Grund für die ungebrochene Beliebtheit der Holzkohle, ist neben dem Geschmack vor allem das Ritual des Anfeuerns. Bis die Kohle glüht und der Grill seine Betriebstemperatur erreicht hat, ist viel Zeit und Aufmerksamkeit gefragt. Abhängig von der Art und Menge der Holzkohle oder der Grill-Briketts kann es zwischen 30 Minuten und einer Stunde dauern, bis die passende Temperatur erreicht ist.

 

Her mit der Kohle!

 

Die Wahl der Holzkohle trägt zu Geschmack und Hitzegrad bei. Ihre Herkunft ist nicht immer unbedenklich. Angesichts unserer verheerenden Klimabilanz, sollte sich jedoch jeder genau überlegen welche Kohle er unter den Rost schüttet und woher sie stammt. Leider wird immer noch mehr als die Hälfte der verkauften Produkte aus Tropenholz hergestellt, das aus illegalen Rodungen stammt. Eine erste gute Orientierung bietet das FSC-Siegel des Forest Stewardship Councils, das sich für die verantwortungsvolle Forstwirtschaft einsetzt.

 

Die Wahl der Holzkohle trägt zu Geschmack und Hitzegrad bei. Ihre Herkunft ist nicht immer unbedenklich.

Die Wahl der Holzkohle trägt zu Geschmack und Hitzegrad bei. Ihre Herkunft ist nicht immer unbedenklich.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, es mal mit Alternativen auszuprobieren. So gibt es beispielsweise Kohle und Briketts aus Kokosnussschalen, Oliventrester oder Maiskolben, aber auch alte Weinstöcke oder deutsches Hartholz wird zum Anfeuern genutzt. Letzteres stammt von Buchen und Eichen, das sich nicht für die Möbelproduktion eignet. Angeboten wird es zum Beispiel von „Nero“ und ist mit dem alten Rebholz (erhältlich über rebenglut.de) sowie den Briketts aus Oliventrester (z.B. von Olio Bric) das nachhaltigste Brennmaterial, da hierbei keine langen Transportwege zu uns entstehen.

 

Ein Mann, ein Grill – welcher ist der richtige?

 

Wussten Sie eigentlich, dass sich das Grillen, so wie wir es heute kennen, erst im Laufe des letzten Jahrhunderts entwickelt hat? Zu verdanken haben wir das nicht zuletzt einem Mann namens George Stephens. Der Amerikaner hatte in den Fünfzigerjahren die Idee eine Schiffsboje in einen Grill mit Deckel zu verwandeln – der erste Kugelgrill war geboren. Dieses Modell führt daher auch unsere kurze Übersicht der verschiedenen Grilltypen an.

 

Der Kugelgrill – für Allrounder:
Ob bei Regen oder Wind, der Kugelgrill macht das Grillen bei jedem Wetter möglich und kann überall aufgestellt werden. Vor seiner Erfindung kannte man Grillplätze nur als statische, aus Ziegeln gemauerte, offene Feuerstellen. Der Kugelgrill eignet sich für direktes und indirektes Grillen. Bei offenem Deckel kommt die Hitze nur „direkt“ von unten. Schließt man ihn, umströmt die heiße Luft das Grillgut, so dass man es bei geringeren Temperaturen gleichmäßig garen kann. Die Löcher im Deckel sorgen dafür, dass der Kugelgrill in dem Fall wie eine Art Umluftherd funktioniert. (z.B. von Outdoorchef, Dancook, Kamado)

 

Der Trichtergrill – für Gelegenheitsgriller:
Wer nur ab und zu grillt, und das in der Regel auch nur beim Besuch der Eltern auf dem Land, ist mit diesem Modell sicher bestens vertraut. Mit Holzkohle befeuert, funktioniert er wie ein Kamin (daher auch gerne Kaminzuggrill genannt) – ein Accessoire, das man in einer Stadtwohnung ebenfalls vergeblich sucht. Die aufsteigende Hitze saugt die Luft durch das Standbein nach oben. Über eine Klappe lässt sich die Luftzufuhr regeln. (z.B. von Tepro oder Activa)

 

Der Schwenkgrill – für Gesellige:
Hier bleibt der Grillmeister nicht lang alleine, vor allem an kühleren Grillabenden. Das offene Feuer wärmt und ist einem Lagerfeuer nicht unähnlich. Mit einem Durchmesser von bis zu einem Meter, ist außerdem reichlich Platz für Fleisch, Fisch und Gemüse, sodass er sich in erster Linie für große Gästerunden eignet. (z.B. von Thüros oder Libatherm)

 

Der Smoker – für Geduldige:
Halb Triebwagen, halb Dampfmaschine, so kommt der Ur-Smoker daher. Die sog. Grill-Lok braucht etwas Übung und Geschick und vor allem Zeit, bis sich in ihr die Hitze gleichmäßig verteilt. Dafür ist hier reichlich Platz für das Grillgut. Temperatur und Rauch lassen sich über Lüftungsschieber regeln. Je nach Modell können für das Erhitzen Holzscheite oder Pellets, Kohlen oder Briketts benutzt werden, es gibt sogar Varianten mit Gas. (z. B. „Oklahoma Joe’s® Highland Smoker von Charbroil, Apollo-Smoker von Napoleon, Gas-Smoker von Broilking)

 

Der Gasgrill – für Vielseitige:

Ob Geflügel, Steaks oder Meeresfrüchte, mit dem Gasgrill sind Sie immer auf (der richtigen) Temperatur. Und dass das „Anfeuern“ mit dem Gasgrill besonders schnell geht, ist vor allem bei unsicheren Wetterverhältnissen von Vorteil.

 

wer mit Gas grillt, hat die Temperatur im Griff und kann auch bei schlechtem Wetter problemlos „anfeuern“.

Wer mit Gas grillt, hat die Temperatur im Griff und kann auch bei schlechtem Wetter problemlos „anfeuern“.

Die meisten Modelle werden als Grillstation konzipiert und können getrost als Outdoor-Küche bezeichnet werden. (z.B. von Enders oder Rösle)

 

Der Elektrogrill – für die Nachbarn:
Wer inmitten unter Leuten wohnt, und das sind in den Städten nun mal fast alle Menschen, tut gut daran sich für einen Elektrogrill zu entscheiden. Er raucht nicht, qualmt nicht und ist die sicherste Art zu grillen. Man muss nicht mit Gas hantieren und zur Not lässt er sich auch als Tischgrill im Esszimmer einsetzen. (z.B. von Weber oder Landmann)

 

Hier bin ich, also grill‘ ich

 

Grillen ist kein Menschenrecht, auch wenn das viele vielleicht meinen. So schön und entspannt das Grillen ist, so viele Streitigkeiten können daraus entstehen. Ob zu Hause auf dem Balkon, draußen im Park oder am Badesee, es gibt für fast alles Regeln. Welche das im Einzelnen sind, lässt sich bei den verantwortlichen Behörden erfragen. Viele Städte und Gemeinden haben für die Grillsaison spezielle Info-Broschüren zusammengestellt, die man online über das jeweilige Stadtportal herunterladen kann.

 

Wer in öffentlichen Grünanlagen grillt, muss auf jeden Fall seinen eigenen Grill sowie das entsprechende Brennmaterial mitbringen. Direkt auf dem Rasen oder mit Ästen der Parkbäume darf kein Feuer gemacht werden. Der Grill darf nicht unter Bäumen aufgestellt werden, da der Funkenflug sie in Brand setzen könnte. Und es versteht sich von selbst, dass man seinen Müll entweder vor Ort in die Abfallbehälter schmeißt oder ihn wieder mit nach Hause nimmt.

 

Übrigens: Wer ein lauschiges Plätzchen im Wald findet, darf dort nur grillen, wenn es eine offiziell ausgewiesene und fest installierte Feuerstelle dort gibt. Auch am Waldrand ist das Grillen verboten. Der Mindestabstand zur nächsten Baumreihe muss 100 Meter betragen.

 

Bevor man Fleisch und Gemüse auf den Grill legt, sollten einige Fehler aus dem Weg geräumt werden.

Bevor man Fleisch und Gemüse auf den Grill legt, sollten einige Fehler aus dem Weg geräumt werden.

Grundsätzlich ist das Grillen auf dem eigenen Balkon, der Terrasse oder im Garten erlaubt. Es empfiehlt sich jedoch einen Blick in den Mietvertrag und die Hausordnung zu werfen, denn es gilt die Regel, die dort verankert ist – und auch die lokalen Behörden haben hier mitzureden. So darf man in Stuttgart dreimal pro Jahr grillen, in Berlin zweimal und Bonn erlaubt es nur einmal während der Sommersaison. Das Amtsgericht Hamburg hat das Grillen auf Balkon und Terrasse mit einem Holzkohlegrill komplett untersagt. Hat man die Erlaubnis, gilt in jedem Fall immer das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme und dass die Nachbarn nur unwesentlich belästigt werden.

 

Grillen – diese Fehler sollten Sie vermeiden

 

Feuer machen, braten und fertig. Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Es ist noch kein Grillmeister vom Würstchenhimmel gefallen, und selbst der ein oder andere Profi macht mal Fehler. Die häufigsten klären wir hier auf:

 

  • Spiritus & Co. verwenden: Benutzen Sie niemals Benzin, Spiritus oder Lampen-Öl, um den Grill anzuzünden. Die Brandgefahr ist enorm, außerdem entwickeln sich giftige Gase, die einen Beigeschmack auf dem Grillgut hinterlassen. Selbst mit Grillanzündern sollte man sparsam sein. Besser: Heißluftpistole, Bunsenbrenner oder einen Anzündkamin verwenden.
  • Die Gabel benutzen: Wenn Sie das Grillgut mit der Gabel anstechen, tritt Flüssigkeit aus. Es kann somit trocken und zäh werden, außerdem tropft beim Kohlegrill der Saft in die Glut und kann zu Rauch und Flammenschlag führen. Besser eine lange Grillzange verwenden.
  • Zu oft wenden: Ja, es sieht cool aus, aber wird das Grillgut zu oft gewendet kann es ebenfalls trocken werden.
  • Zu früh marinieren: Viele Marinaden enthalten Honig oder Zucker, die auf dem Grill schnell karamellisieren. Da hilft auch häufiges Wenden nicht. Besser das Fleisch zwischendurch vom Grill nehmen und marinieren.
  • Falsches Öl verwenden: Jedes Öl hat einen anderen Rauchpunkt. Kaltgepresste Olivenöle fangen zum Beispiel schon bei 130 Grad an zu qualmen. Besser sind Raps-, Soja- oder Sonnenblumenöl und Butterschmalz.
  • Kaltes Fleisch verwenden: Auch bei sommerlichen Temperaturen, braucht das Grillgut Zeit sich zu akklimatisieren. Nehmen Sie es daher rechtzeitig aus dem Kühlschrank, bevor es auf den Rost gelegt wird.
  • Mit Bier (ab)löschen: Bier löscht Durst, aber keine Flammen. Meist ist Fett oder Marinade, die heruntertropft der Grund dafür. Flammt die Glut auf, das Grillgut schnell auf die Seite des Rosts ziehen oder kurz herunternehmen und gegebenenfalls abtupfen. Mit dem Bier spült man nur noch mehr Marinade ab, die Asche wirbelt auf und klebt dann am Fleisch. Übrigens: Sollten die Flammen größer und gefährlicher werden, müssen sie schleunigst mit einer Löschdecke oder ähnlichem erstickt werden. Idealerweise steht ein Feuerlöscher griffbereit.
  • Erst das Vergnügen, dann die Arbeit: Grillen macht Spaß, das Putzen jedoch weniger. Sobald er abgekühlt ist, sollte man den Rost einweichen und abschrubben. Sind die Rückstände erstmal eingetrocknet, ist das Säubern viel mühsamer. Grillt man gar auf einem schmutzigen Grillrost, können sich Bakterien bilden und das neue Grillgut nimmt den Geschmack des alten an. Steht der Grill im Freien, verlängert eine witterungsbeständige Abdeckung die Lebensdauer um ein Vielfaches.

 

Das gibt’s zu essen – Tipps für Feinschmecker

 

Vergessen Sie mal das gemeine Nackensteak und die gewöhnliche Bratwurst. Wir haben ein paar Anregungen, die Ihnen garantiert Komplimente bei der nächsten Grill-Session einbringen.

 

 

 

 

 

 

 

 

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